Ja, ich komme immer irgendwie zurecht. Richtig ausgerutscht und gestürzt bin ich im Winter zum Glück noch nicht. Wie ich das geschafft habe, weiß ich auch nicht.
Trotz geräumter Wege und Straßen bei Schnee gibt es auch da noch immer ein Hindernis für mich: der Schnee, der sich durch die Räumungen an den Straßenseiten auftürmt.
Ich habe dann tatsächlich immer einen Schuhlöffel dabei. Ja, einen Schuhlöffel.
Denn damit kann ich diese Schneetürmchen einfach und effektiv zerstören. Ich muss mich dafür nicht einmal großartig bücken und kann schließlich sicher Wegränder und Straßenübergänge überqueren.
Als ich noch am Gänsemarkt gearbeitet habe und im tiefsten Winter nach Feierabend über die Brücke am S-Bahnhof Dammtor wollte, hatte ich Glück im Umglück. Himmel, war die Brücke glatt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Zum Glück waren Kollegen dabei. Sonst wäre das wirklich dieser Moment gewesen, an dem ich hätte schwer stürzen können - trotz Spikes.
Lieber fahre ich mittlerweile Umwege mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Im Winter vor etwa 3 Jahren geriet ich auf meinem Arbeitsweg in eine eigentlich aussichtslose Situation.
Bei mir zu Hause in Allermöhe lag wenig Schnee und die Wege waren gut geräumt.
Auch die Wettervorhersage war gut. Aus diesem Grund entschied ich mich meine Spikes an diesem Tag zu Hause zu lassen.
Zu der Zeit habe ich noch im Hamburger Norden gearbeitet und musste immer Hagenbecks Tierpark aussteigen.
Dort war allerdings Blitzeis. Ohne Spikes gehe ich bei solch einer Wetterlage keinen einzigen Meter.
Was also tun in einer eigentlich so aussichtslosen Situation?
Bereits vor Jahren hatte ich mir im Winter einmal Socken über die Schuhe gezogen. Ich hatte gehört, dass sich die Stofffasern hervorragend in dem Eis verhaken und damit die notwendige Sicherheit geben.
Letztendlich stellten auch sie sich damals nicht als das beste Hilfsmittel für mich heraus, aber in der akuten Situation am Tierpark fiel mir einfach nichts Besseres ein.
Über die Schuhe hätte ich meine Strümpfe in dem Fall allerdings nicht bekommen.
Ich zog also einfach nur meine Schuhe aus.
Also lief ich nur auf Kniestrümpfen über die Wege und Straßen ganze zehn Minuten bis zu meiner Arbeitsstätte und trotzte damit tatsächlich dem Blitzeis.
Allerdings wurden meine Füße bereits nach einer Minute taub.
Natürlich war ich besorgt, aber es gab kein Zurück mehr.
Auf Arbeit angekommen, ging ich sofort auf die Toilette, um meine Füße zu überprüfen.
Zum Glück war noch nichts blau oder dergleichen.
Die Kniestrümpfe kamen dann den ganzen Arbeitstag über die Heizung.
Ich war stolz - oder vielmehr froh - die Situation gemeistert zu haben.
Wiederholen möchte ich sie allerdings nicht.
Ich hatte mal einen Arbeitgeber, der es mir freigestellt hat an Wintertagen mit Schnee und Glätte von zu Hause aus zu arbeiten. Es
sollte mehr solche Arbeitgeber geben.
Dann könnte auch ich den Winter so richtig genießen.