Ich habe die Tage mit meiner Tante aus Thüringen telefoniert.
Sie erzählte mir, dass sie meinen Blog verfolgt.
Das hatte sie mit Sicherheit schon einmal erwähnt, aber es war einfach schön das zu hören.
Gerade auch weil wir uns nicht oft sehen.
Schließlich ist mein Blog für Freunde und Familienmitglieder, die weiter weg wohnen, eine gute Möglichkeit zu verfolgen was bei mir los ist und mir in gewisser Weise nahe zu stehen.
Es war daher auch ein gutes Gefühl, von ihr zu hören, dass sie genau das hier liest.
Meine Eltern wissen bisher gar nicht, dass ich das hier mache.
Sie wissen mittlerweile, dass ich eine Internetseite habe, aber das ist aktuell auch alles.
Ich will sie nicht beunruhigen, besonders nicht meine Mutter. Gerade, weil ich hier so ehrlich bin und nichts Beschönige. Denn Mami ist Mami und du bleibst immer Kind, egal wie alt du bist.
Auf eine Art ist es auch merkwürdig zu wissen, dass deine Familie verfolgt, was du machst.
Auch Musiker erzählen oft, dass sie besonders aufgeregt sind, sobald die eigene Familie im Publikum sitzt.
Dabei ist es vollkommen egal wie erfolgreich sie sind, wie viele Platten sie verkauft, Konzerte gespielt und wie viele Stadien sie gefüllt haben.
Es ist ein seltsames Phänomen warum es vor Fremden leichter ist sich zu präsentieren und zu dem zu stehen, was man macht.
Vielleicht, weil man sich in der Familie eher erklären muss.
Vielleicht, weil man in der Familie gern noch als Kind gesehen und unterschätzt wird - und nicht als der erwachsene, eigenständige und besondere Mensch, der man inzwischen geworden ist.
Vielleicht weil kreative Arbeiten aus diversen Hintergründen, Umständen und Gefühlen entstehen und die Familie die eigenen Interpretationen auf sich beziehen und wiederum persönlich nehmen könnte - auch wenn es möglicherweise nie so gedacht war.
Seit ich klein bin, schreibe ich u.a. Geschichten und Gedichte. Natürlich habe ich darin einiges verarbeitet, wie andere Künstler auch.
Meine Familie hat davon bis heute nichts gelesen.
Auch mir geht es nicht anders, als den Musikern und den anderen Menschen in der Öffentlichkeit. Auch mir fällt es nicht immer so leicht meine Arbeiten mit den mir nahestehenden Menschen zu teilen und zu präsentieren - auch wenn ich nicht berühmt bin.