Es ist nicht nur der Bahnhof/Bahnsteig Berliner Tor, der es körperlich beeinträchtigten Hamburgern und Gästen schwer macht die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
Es gibt noch genug andere beliebte Bahnhöfe, die noch nicht barrierefrei sind und die es nötig hätten demnächst endlich einmal angepasst zu werden.
Es ist übrigens auch nicht immer nur „Die Bahn“.
Am Wochenende war ich mit der U-Bahn unterwegs. Auch hier gibt es Defizite.
Ich rede diesmal vom U-Bahnhof Sternschanze.
Ich wollte von der S-Bahn in die U-Bahn umsteigen und verpasste meine Bahn um ein Haar.
Am gegenüberliegenden Bahnsteig halfen Menschen einem älteren Mann im Rollstuhl aus der Bahn.
Ich war froh über diese Hilfsbereitschaft zwischen Fremden und mir ging das Herz ein wenig auf.
Der Mann wäre ohne Hilfe wohl niemals aus der Bahn gekommen.
Nicht nur, dass es seine Beeinträchtigung ihm nicht möglich machte den Rollstuhl selbst aktiv mit den Händen zu bewegen (er hatte einen Joystick dafür), sondern auch der Höhenunterschied zwischen Bahn und Bahnsteig wäre für ihn nur schwer zu bewältigen gewesen.
Der Mann war im Anschluss etwas irritiert und auch verärgert, verständlicherweise.
Schließlich war er extra auf der Höhe des Bahnsteiges eingestiegen, auf der ausgeschildert war, dass dieser Bereich für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet sei.
Und in Wirklichkeit gibt es diese Bereiche, die extra eine Art Hügel darstellen, um eben diesen Höhenunterschied zwischen Bahn und Bahnsteig auszugleichen.
Nur eben am U-Bahnhof Sternschanze nicht.
Verunsichert und verärgert fuhr der Mann mit seinem Rollstuhl hin und her.
Denn nicht nur diesen Höhenausgleich gab es an diesem Bahnsteig nicht, sondern auch keinen Fahrstuhl.
Ich kannte sein Endziel nicht, aber seine einzige Option war es entsprechend wieder in die nächste Bahn einzusteigen und weiter zu fahren.
Er bat noch auf dem Bahnsteig beim Warten Männer neben ihm um Hilfe beim Einsteigen.
Die Männer waren dann etwas überfordert damit ihn in seinem Rollstuhl hineinzubekommen, aber er unterstützte schließlich aufgrund seiner Erfahrungen und gab die entsprechend helfenden Instruktionen.
Es lief trotz kurzer Verzögerung alles schnell genug ab, so dass der Mann im Rollstuhl sich wieder sicher in der U-Bahn befand.
Und so fuhr er weiter, wo auch immer er genau hin wollte und erreichte hoffentlich schon bald sein Ziel - vielleicht über Umwege.