3 Monate

 

3 Monate ist die kleine Sanny nun schon bei uns und seit fast 3 Monaten habe ich hier nichts mehr von mir hören lassen.

 

Wie ich bereits das letzte Mal schrieb: Die Prioritäten verschieben sich, seit die kleine Fellnase in mein Leben getreten ist - und das ist noch immer so.

Und dennoch möchte ich langsam mehr zur „Normalität“, zurück, mir brennt einfach noch so viel unter den Nägeln, was ich los werden möchte.

 

Willkommen in 2020 - und Willkommen in einem komplett neuem Leben. Einem aktiveren und irgendwo tatsächlich auch schönerem Leben, indem aber auch viele Lieblingsbeschäftigungen hinten angestellt werden müssen.

 

Ich mache auch wieder Sport, eine für mich neue Art von Sport, aber darüber berichte ich noch mal separat.

Vor allem aber war es mir wichtig für Sanny fitter zu werden, um ihr bestmöglich gerecht zu werden.

 

Durch Hund und Sport entstand die vergangenen Wochen ein komplett neuer Alltag, in welchem ich mehrmals die Woche nicht vor 20 Uhr zu Hause bin und am nächsten Tag wieder früh raus muss.

 

Aber auch nach 20 Uhr ist da ein kleiner Hund, der sich freut dich endlich wieder zu sehen. Der raus muss und auch beschäftigt werden will.

Ich genieße es natürlich nach einem langen Tag mit ihr zu kuscheln und mich einfach erst einmal ein paar Minuten zu ihr auf den Boden zu legen.

 

Zugegeben, oft bin ich am Ende der Woche aufgrund des neuen Alltags auch sehr erschöpft.

 

Aber ich merke auch, dass ich nun mehr Energie allein dadurch bekomme, dass es mittlerweile länger und auch früher hell ist.

 

Denn die Morgenrunde ist in der Regel meine - auch an Arbeitstagen.

Mitunter bin ich dann noch in Schlafklamotten, ungeduscht und ungeschminkt. 

Wenn ein Welpe muss, dann muss er halt.

 

Früher wäre das undenkbar gewesen ungeschminkt das Haus zu verlassen, meine engsten Freunde wissen das.

Wenn ich an einem Samstag die Wohnung nicht verließ, habe ich mich dennoch geschminkt - nur weil ich einen Paketboten erwartete, der nur wenige Sekunden vor meiner Tür stehen würde.

 

Mittlerweile ist mir das egal und auch durch Sanny bin ich bei sowas entspannter geworden.

 

Der Sport hat schon einiges bewirkt.

Ich kann mich besser bücken, habe auch bei stärkerer körperlicher Belastung eine viel größere Ausdauer und laufe viel selbstsicherer über unebenen Boden.

 

Dennoch muss ich ehrlich gestehen, dass ich bisher ausschließlich meine orthopädischen Schuhe trage, wenn ich mit Sanny unterwegs bin.

Auch auf Arbeit trage ich aus Gewohnheit fast nur noch meine orthopädischen Schuhe. Früher war das umgekehrt.

 

Leider ist der seitliche Reißverschluss meiner neuen orthopädischen Schuhe kaputt gegangen und von meinen älteren löst sich beidseitig die Sohle.

Vielleicht ist das nun also die Gelegenheit auch einmal 

wieder mit meinen normalen Schuhen raus zu gehen.

 

Denn ich habe durch den Sport vor allem auch gelernt, dass einiges bei mir wirklich Kopfsache zu sein scheint und eben nicht jedes Defizit nur eine rein körperliche Einschränkung.

 

Die Hundeschule kann ich aber leider bis heute nicht zu 100% mit machen. Meist stehe ich nur am Rand und schaue zu. Mein Mann macht mit Sanny dann alle Übungen.

 

Das Problem sind die Beschaffenheiten der Orte, an denen das Training statt findet: sehr unebene Grünflächen in Parks, zum Teil Hügel, Sand usw. 

Selbst wenn der Untergrund nur geringfügig problematisch für mich ist: In Verbindung mit den Übungen, bei denen man natürlich vor allem auf den Hund und nicht auf seine eigenen Füße achten muss, ist ein Besuch der Hundeschule für mich alleine ohne Mann derzeit einfach nicht möglich.

 

Dabei bin ich inzwischen sogar bereit eine Krücke mit zu nehmen, gerade in solche Situationen. 

Jedoch ist das alles nicht so einfach. Selbst die kleinste Krücke ist mir bei meinen 1,50 m Körpergröße noch immer zu lang.

 

Ich möchte für Sanny trotz Körperbehinderung möglichst das Frauchen sein, das sie braucht. 

 

Aktuell habe ich das Gefühl ich befinde mich mitten in einer Metamorphose zu einer besseren Hundebesitzerin und zu einem besseren Selbst.