Ist was passiert?

 

Als ich anfing über das nun wieder fast vergangene Jahr nachzudenken, war mein erster Impuls nur:
Ist überhaupt irgendetwas Erwähnenswertes passiert?

 

Aber ein Blick in meine Fotomediathek hat dann doch das ein oder andere Erlebnis wieder mehr in mein Gedächtnis gebracht.

 

Es war ein Jahr der Flashbacks:

  • Ich habe nach 20 Jahren ein Live Konzert von Avril Lavigne besucht, die maßgeblich meine Jugend geprägt hat (aber auch andere schöne Konzerte standen dieses Jahr auf dem Programm).

  • Ich war nach mindestens 15 Jahren mal wieder auf dem MTV/Viva Gelände in Berlin, auf dem ich schon so manche Stunden verbracht habe, um zum Beispiel eine Live Sendung mit meinen Lieblingskünstlern zu besuchen oder diese im Anschluss abzufangen.

  • Ich war wieder mehrfach allein mit dem Zug Richtung Heimat (Berlin) unterwegs und auch wenn es komisch klingt: Ich fühlte mich wieder mehr wie das “alte Ich“, wobei ich dieses noch nicht einmal wirklich definieren kann.

  • Ich habe Sanny seit langem wieder mit ins Büro genommen, was ziemlich aufregend war (für uns beide).

Es war aber auch ein Jahr der ersten Male:

  • Ich habe das erste Mal privaten Besuch auf unsere Büro-Dachterasse im 18. Stock in der Hafencity mitgenommen, von der man einen hervorragenden Blick über Hamburg hat - ganz ohne Touri-Gedrängel.

  • Ich habe mein erstes “Malen-nach-Zahlen” Bild begonnen und fertig gestellt.
    Als Kind besaß ich nie eins und ich vermute es wurde mir feinmotorisch nicht ein exakter Pinselstrich zugetraut. Umso glücklicher bin ich nun über das Ergebnis.
    Es hat zusätzlich geholfen mich in schwierigen mentalen Situationen abzulenken.
    Ich werde es im neuen Jahr sicher fortführen.

  • Ich bin das erste Mal bei Schnee ohne Hilfsmittel vor die Tür und das sogar ohne Herzklopfen.

  • Ich hatte vor wenigen Tagen meinen ersten Bubble Tea - gar nicht so schlecht, aber die verbleibende Haut der geplatzten Bubbles ist eher nicht so meins.

  • Nach all der Zeit hatte ich nun auch das erste Mal Corona - sogar gleichzeitig mit meinem Mann.
    Und dabei war die Schwäche und der “Nebel” im Kopf gar nicht mal das Schlimmste daran.
    Viel schlimmer war der Ausschlag, den ich bei Fieber immer bekomme seit ich klein bin und der sich wie ein Sonnenbrand über meinen ganzen Körper verbreitete. Nichts half, er wurde wirklich erst weniger, als auch die Viruslast nachließ.

Was mir jedoch am meisten hängen geblieben ist:
Es war für mich ein Jahr der Neuanfänge und des Scheiterns.

 

Ich bin Anfang des Jahres wieder gut in meine physische Routine gestartet, auch mental ging es mir wesentlich besser. So hatte ich dieses Jahr wirklich wieder mehr Kraft mich um Dinge zu kümmern, die 2022 wortwörtlich liegen geblieben sind.

 

Und doch ging es nach etwa drei Viertel des Jahres wieder in die gegenteilige Richtung.

 

Durch Urlaube oder vermehrte verlängerte Wochenenden etc. und damit verbundene Ausnahmen in den wieder gewonnenen Routinen ging es sowohl körperlich als auch mental wieder bergab. Die alten, schlechten Routinen aus dem vergangenen Jahr haben sich wieder eingeschlichen.

 

Stürze führten dazu, dass ich mich auf der Straße wieder vermehrt unsicher fühle. Im Vergleich zu früher schaffe ich es nämlich nicht ohne Hilfe oder andere Stützen aufzustehen.

 

Aber auf eines kann ich auf jeden Fall in jedem Jahr - und so auch in diesem - zurück blicken:

 

Schöne private Momente, insbesondere mit meiner eigenen kleinen Familie, bestehend aus meinem Mann und meinem Hund.

 

Ich muss gestehen, ich feiere eigentlich nicht gern Silvester, stoße nicht gern auf ein gutes neues Jahr an. Denn auch in diesem Jahr gab es einen Für-immer-Abschied.

 

Und doch habe ich wieder Luftschlange gekauft.