Der Mai ist auch schon vorbei?
Entsprechend stellte ich mir die Frage, was ich in den vergangenen Monaten überhaupt von den Dingen erreicht oder die Routinen eingebaut habe, die ich mir
vorgenommen hatte.
Ein neues Hobby begonnen? Nein.
Wieder mehr ins Fitnessstudio gegangen? Auch nein.
Und dennoch habe ich an mir gearbeitet.
Sowohl an meiner körperlichen als auch mentalen Gesundheit.
Und die Badmintonschläger sind zumindest schon mal von den Schwiegereltern ausgeliehen und stehen für ihren ersten Einsatz bereit.
Und auch hier schreibe ich durch meine Monatsrückblicke wieder öfter und regelmäßiger, als die vergangenen Jahre.
Ich mache das hier sowieso hauptsächlich für mich, es ist mein öffentliches Journal.
Dennoch tut es gut auch hier wieder mehr „Schwung“ reinzubringen.
Generell sollte man auch nicht zu viele Routinen auf einmal aufbauen, denn dann ist alles umso mehr zum Scheitern verurteilt, das weiß ich. Und doch macht man sich
am Ende immer selbst am meisten Druck.
Jetzt muss nur noch das Wetter wärmer und beständiger werden und dann kommen auch die Badmingtonschläger wirklich zu ihrem ersten Einsatz.
Anfang des Monats lud das Wetter noch großzügig dazu ein den gerade erst aufgehübschten Balkon ausgiebig zu nutzen.
So frühstückten wir auch wieder draußen oder aßen Abendbrot an unserem großen Outdoor-Tisch.
Den haben wir bestimmt das gesamte letzte Jahr nicht genutzt.
Auch im Mai stattete ich Berlin wieder einen Besuch im Alleingang ab.
Wieder fuhr ich über Bahnhof Dammtor, der das Reisen für mich wirklich so viel einfacher macht - selbst an dem besagten Pfingstwochenende.
Warum habe ich das nicht schon eher so gemacht?
Seit 2011 fahre ich regelmäßig die Strecke Hamburg-Berlin und seitdem besitze ich eine ermäßigte BahnCard 25 2. Klasse.
Ich habe kürzlich überlegt mir eine ermäßigte BahnCard 1. Klasse zu besorgen, um noch weniger Gewusel beim Einsteigen und mehr Komfort im Waggon zu haben - so
zumindest die Hoffnung.
Ich habe mich letztendlich dagegen entschieden.
Die 1. Klasse Wagen befinden sich in der Regel am Anfang bzw. am Ende des Zuges.
Da die Bahnhöfe in Hamburg meist keinen geraden Bahnsteig haben, hält der Zug entsprechend vorne bzw. hinten meist in einer Kurve.
Dadurch wird mir der Einstieg, aber vor allem der Ausstieg zusätzlich erschwert, da die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig einfach zu groß ist für meine kurzen Beine.
Zudem habe ich beim Aussteigen keine perfekte Absicherung.
Beim Einsteigen kann ich den Metallgriff nutzen, um mich regelrecht hineinzuziehen und eine Lücke zu überwinden. Beim Ausstieg muss ich diesen Griff frühzeitig los
lassen und die Gefahr besteht, dass ich wortwörtlich aus dem Zug falle. Auch hier möchte ich eben so selbstständig wie möglich sein und keine fremd Hilfe in Anspruch nehmen.
Außerdem ist der Kosten-Nutzen-Faktor bei der ermäßigten BahnCard 25 2. Klasse aus meiner Sicht weitaus höher als bei der ermäßigten BahnCard 25 1. Klasse.
Da fuhr ich also wieder nach Berlin und erfuhr erst nachdem ich die Fahrkarten schon gekauft hatte, dass meine Eltern gar nicht da sein würden.
Aber bei ihnen schlafen durfte ich trotzdem.
Obwohl ich schließlich ihre Tochter bin, wusste ich das sehr zu schätzen - zumal ich seit nunmehr fast 16 Jahren nicht mehr Teil ihres Haushalts bin.
Aber so machte ich mir ein schönes, entspanntes Wochenende mit dem jüngeren meiner beiden Brüder, der im selben Haus wohnt.
Wir waren gemeinsam in der Jurassic World Exhibition.
Etwas, das wir uns schon länger vorgenommen hatten.
Es ist ein einmaliges Erlebnis, das es aktuell nur 3x weltweit zu bestaunen gibt.
Umso lustiger, dass der Veranstaltungsort nur 12 Minuten mit der Straßenbahn von meinem Elternhaus entfernt lag.
Ich kam nachhaltig beeindruckt aus der Exhibition und kann sie wirklich jedem nur ans Herz legen.
Geschlafen habe ich dann alleine in der Wohnung unserer Eltern und es war gar nicht so seltsam, wie ich es erst vermutet hätte.
Meinen anderen Bruder mit Familie konnte ich an dem Wochenende auch noch kurz sehen. Schön, dass sie es noch einrichten konnten.
Es war ein rundum gelungenes Wochenende in Berlin.
Direkt im Anschluss an das Wochenende hatte ich wieder eine Woche Urlaub.
Da die Wochen nur so verflogen waren und es mir auch mental auf Arbeit aktuell ganz gut ging, dachte ich noch locker einen weiteren Monat ohne durchhalten und den
Urlaub gar nicht gebrauchen zu können.
Ich sollte mich täuschen.
Nur kurz vor meinem Urlaub erreichte auch mich schließlich das Chaos aufgrund der globalen Umstrukturierung im Unternehmen.
Es traf mich eiskalt und es traf mich sowohl in meinem Tätigkeitsbereich als auch mental.
Da kamen die paar Tage Auszeit dann doch genau richtig.
Aber diesmal hatte ich gar nicht die großen Pläne wie sonst.
Und doch schaute ich eine neue, etwas dramatische Serie und ein neues Café, das ich während meines Urlaubs besuchen wollte, besuchte ich bereits ein paar Tage zuvor
mit einer Freundin.
Mit dieser Freundin und ihrem Partner, den ich auch sehr schätze, schaute ich schließlich sogar recht spontan den ESC bei uns zu Hause.
Ich schaue den ESC jedes Jahr, sogar richtig analytisch. Ich habe selbst meine Freude daran, wenn ich ihn alleine schaue, wie sonst auch. Und doch war es so schön in
diesem Jahr Gesellschaft zu haben und wir hatten einen richtig schönen Abend zusammen.
Ich bin dankbar, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, obwohl sie nicht gerade in der Nähe wohnen.
Einen weiteren schönen Abend hatte ich mit meinem Mann im St. Pauli Theater bei Horst Evers, den ich nun das erste Mal live erleben durfte, nachdem ich schon einige
seiner Bücher gelesen hatte.
Es ist schön, dass wir aktuell wieder mehr außerhalb unserer vier Wände zusammen unternehmen.
Den allerschönsten Abend im Mai durfte ich allerdings mit einer langjährigen Freundin aus Berlin verbringen, die beruflich für ein paar Tage in Hamburg
war.
Wir waren in den Colonnaden essen.
Den restlichen Abend verbrachten wir auf einer Bank direkt an der Alster. Wir saßen dort auch noch lange nach Einbruch der Dunkelheit und quatschten über Gott und
die Welt. Es war wie ein Flashback und es fühlte sich an als würden wir gerade einen langen Abend am Alex verbringen, nur mit anderer Aussicht.
Wir sehen und hören uns nicht oft, aber wenn, ist es so wie früher, ist es so wie immer.
Das sind die besten Freundschaften.
Obwohl wir mittlerweile völlig unterschiedliche Leben leben, kann ich kaum in Worte fassen wie lieb ich sie habe und hoffe sehr, dass unser Band nie reißen wird und
sie immer ein Teil meines Lebens sein wird.