Das Gefühl von Erschöpfung aus dem Juli übertrug sich in den August, aber es überraschte mich selbst nicht.
Nur an wenigen Tagen fühlte ich mich nach Feierabend wieder zu etwas „in der Lage“.
Aber kaum spielte mein Kopf wieder mit, tat es mein Körper nicht mehr.
Ich hatte vermutlich zum zweiten Mal Corona.
Es bleibt bis heute eine Vermutung, da die Tests stets negativ waren.
Meine Symptome - allem voran mein Hautausschlag - bestärken mich jedoch in meiner Vermutung.
Wenngleich ich den Hautausschlag erstmals ohne nachweisliches Fieber bekam.
Zum Urlaub war ich glücklicherweise wieder fit, mental sowie körperlich, denn ein straffes Programm wartete auf mich.
Es sollte der erste gemeinsame Urlaub in diesem Jahr für mich und meinen Mann sein.
Wir feierten seinen 40. Geburtstag.
Seine und meine Familie versammelten sich in Hamburg zu einer längst angekündigten Feierei.
Einige Familienmitglieder trafen erstmalig seit unserer Hochzeit vor sechs Jahren wieder aufeinander.
Passenderweise feierten wir auch genau an unserem Hochzeitstag.
Wir verbrachten alle einen schönen Abend im Schmidt Theater und zuvor im zugehörigen Restaurant.
Ein Abend, der mir und bestimmt auch einigen unserer Gäste nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Im Anschluss blieb mein Bruder eine weitere Woche bei uns, wie bereits im vergangenen Jahr, und wir verbrachten eine schöne, abwechslungsreiche Zeit
zusammen.
Ich freue mich immer über Besuch aus der Heimat, auch wenn meine Augen jedes Mal glasig werden, sobald ich Familienmitglieder wieder wegfahren zu
sehe.
Es bestätigt mir eben immer wieder auf unangenehme Art und Weise, dass ich sie nicht mehr spontan in nur wenigen Minuten um mich haben kann, dass jeder jetzt halt
wieder seiner Wege geht.
Der August führte auch recht spontan zu einer Typveränderung.
Mir war schon ein paar Tage vor meinem Friseurbesuch klar, dass diesmal weitaus mehr von meinen Haaren ab müsste, als nur drei Zentimeter von den
Spitzen.
Ich trage jetzt tatsächlich eine Kurzhaarfrisur. Und wenn ich Kurzhaar sage, meine ich Kurzhaar.
So kurz hatte ich sie bestimmt nicht mehr seit ich zehn Jahre alt war und meine Oma sie mir noch geschnitten hat.
Mein Gesicht ist nun sehr frei, womit ich mich normalerweise überhaupt nicht wohl fühle.
Ich muss gestehen, wenn ich in diesem Jahr nicht bereits so gut Gewicht verloren hätte und mich nicht aktuell recht wohl in meiner Haut fühlen würde, dann hätte ich
mich sicherlich nicht zu diesem Schritt entschieden.
Auch wenn mir meine Haare sonst recht egal sind und ich schon einige Haarveränderungen hinter mir habe.
Ich muss mich allerdings noch sehr an mein neues Spiegelbild gewöhnen.
Bei einer Gassirunde hatte ich eine der schönsten Begegnungen in diesem Monat, eine Begegnung mit einem Jungen, der um die elf Jahre alt gewesen sein
muss.
Ich glaube ich bin ihm schon einmal bei einem Spaziergang mit Sanny begegnet.
Bereits beim letzten Mal hatte ich sein einfühlsames Wesen gegenüber Sanny bemerkt, aber diesmal sollte er mir gegenüber einfühlsam sein.
Er begleitet uns ein Stück mit seinem Tretroller, fragte viel zu Sanny, doch dann ging sein Blick in meine Rictung, ob er mich auch mal was fragen
könne.
Natürlich verweigerte ich seinen Wunsch nicht, obwohl ich bereits wusste in welche Richtung sich dieses Gespräch nun bewegen würde.
Vielmehr schätzte ich aber seine respektvolle und höfliche Art mir gegenüber.
Er meinte er würde auch etwas innenrotiert laufen, fragte aber woher das bei mir käme.
Er zeigte aufrichtiges Interesse, begleitet uns sogar noch bis zur Haustür und wünschte uns im Anschluss einen schönen Tag.
Ich bin sehr dankbar für diese Begegnung und wünsche mir, dass es mehr von ihnen gäbe.
Ein wirklich toller Junge.
Zu gern hätte ich das auch seinen Eltern gesagt.
Im August jährte sich mein doppelter Knieunfall, von dem ich, soweit ich mich erinnern kann, hier noch nie berichtet habe.
2023 stürzte ich auf einer Baustelle auf dem Weg zu meinen Schwiegereltern.
Aufgrund der losen und spitzen Steine auf der Baustelle verlor ich mein Gleichgewicht und schlug mir das Knie auf. Sogar meine Hose war zerrissen - und das kurz vor
einem geplanten Restaurantbesuch.
Ich hatte mir mein Knie seit Jahr(zehnt)en nicht mehr aufgeschlagen.
Nach nur wenigen Wochen fiel ich erneut auf dasselbe Knie, auch wieder auf harte Steine.
Ich schlug es mir erneut auf bzw. war es noch gar nicht wieder zu 100% verheilt.
Von den Stürzen blieb nun eine kleine Narbe zurück - jedoch die erste Narbe an meinen Beinen, die mit keiner OP in Verbindung steht.