Das ist der Dezember


Der Dezember begann mit einem schönen Adventsfrühstück mit meinem Bruder.

Der obligatorische Besuch des „Hamburger Dom“ wurde an dem Tag zugleich zum ersten Weihnachtsmarkt-Besuch inklusive erstem Glühwein.

Ich bin ein totaler Weihnachtsmensch.
Nicht umsonst nehme ich mir gern zwei Wochen rundum die Weihnachtszeit frei, um alles aufzusaugen und die Tage mit Weihnachtsfilmen und Co. zu verbringen.

In diesem Jahr hatte ich das Glück - durch günstiges Liegen der Feiertage und Überstundenausgleich - drei Wochen am Stück frei haben zu dürfen.


Ich weiß gar nicht wann ich zuletzt drei Wochen frei gehabt habe und war mir sicher in dieser Zeit mal so richtig runterkommen zu können.

 

Von diesen drei Wochen sind nun auch schon zwei vergangen und ich habe erst jetzt das Gefühl runter zu kommen - nach dem nun alle „Verpflichtungen“ und To Dos erledigt sind.

Es waren schöne Tage mit beiden Familienseiten, aber eben sieben Tage Familie am Stück.
Sieben Tage, die mir zugegebenermaßen noch immer etwas in den Knochen stecken.
Aber auch sieben Tage mit kleinen Momenten, die in Erinnerung bleiben werden.

Obwohl die Wochen zuletzt nur so verflogen und bei mir zunächst nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen wollte, so konnte ich aber die Weihnachtsfeier meines Arbeitgebers Anfang Dezember bereits sehr genießen.

Es war ein großes und wirklich schönes Zusammenkommen. 

Es waren sogar Kollegen vor Ort, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte.

Denn es stehen Kündigungen in Deutschland an und viele sind ihrem Arbeitgeber entsprechend nicht mehr allzu wohlgesonnen.

Vielleicht aber auch gerade deswegen kamen so viele zusammen - auf eine letzte Weihnachtsfeier in dieser Konstellation. Eine Weihnachtsfeier, die im nächsten Jahr vermutlich nicht mehr so schön sein würde.

Mein Herz war voller Liebe und Wehmut.


Viele Kollegen, die zukünftig unserem Arbeitgeber den Rücken kehren werden - ob freiwillig oder nicht - haben mich damals mit offenen Armen empfangen und dazu beigetragen, dass ich mich wohlfühle - und vielleicht auch dazu beigetragen, dass ich heute noch immer da bin.

Ohne diese Kollegen werden meine Bürotage in Zukunft sicherlich weniger.

Im Dezember hatte ich auch meinen alljährlichen Kontrolltermin beim Orthopäden - aus Terminknappheit diesmal bei einem ganz anderen Arzt, aber in derselben Gemeinschaftspraxis.

 

Ich lasse mich in der Regel immer nur kurz durchchecken und mir neue Schuhe verschreiben.
Dieses Mal hatte ich jedoch noch ein ganz anderes Vorhaben.

Wie ich bereits mehrfach erwähnt hatte, frustriert mich aktuell in manchen Alltagssituation die Innenrotation meiner Füße schon sehr, insbesondere rechts.

Demzufolge habe ich mir bereits im Vorfeld so meine Gedanken gemacht und war tatsächlich für eine Operation an meinen Füßen bereit - das erste Mal nach vielen vielen Jahren.
Nicht nur, dass meine letzte Operation an den Beinen stattfand, als ich noch minderjährig war, aber auch die Bereitschaft mich wieder unter’s Messer zu legen war einfach lange lange nicht da. Zu viel hatte ich bereits als Kind durchmachen müssen. Ich war lange durch mit dem Thema Operation und kam im Alltag ja auch soweit gut klar.

Ich berichtete dem neuen Arzt von meinem Gedanken und meiner Geschichte.
Interessanterweise stellte sich heraus, dass er selbst jahrelang in der Kinderorthopädie tätig war und es schien als habe er zu der Zeit ähnliche Schicksale wie das meine gesehen. Denn er meinte, ich sei dafür ja „ganz gut drauf“.

Mein Wunsch nach einer Fuß-OP wurde jedoch schnell zu Nichte gemacht.

Denn die Innenrotation meiner Füße ist in der Hüfte begründet, weswegen ausschließlich eine aufwändige Hüft-OP Besserung verschaffen würde.
Diese kommt jedoch aktuell für mich nicht in Frage.

Auch ging der Arzt bereits von einem Verschleiß meiner Hüfte aus.
Vielleicht kann ich also - irgendwann in ferner Zukunft - zwei Themen in einer einzigen Hüft-OP abhaken.

Alternativ bot er mir an in der Orthopädie-Technik vorstellig zu werden. Die Idee war gegen meine X-Beine einzuwirken, was sowohl die Fußfehlstellung etwas ausgleichen als auch gegen meinen Arthrose-Schmerzen im rechten Knie helfen könnte. Denn diese macht mir in den vergangenen Wochen wieder etwas mehr zu schaffen.


Gesagt, getan. In der kommenden Woche ging ich zur Orthopädie-Technik.

Dem netten Orthopädie-Techniker erzählte ich erst mein ursprüngliches Anliegen mit der Innenrotation meiner Füße.
Da gäbe es auch was, sagte er. Diese Orthese würden vorrangig ältere Menschen wählen, für die eine große Hüft-OP nicht mehr in Frage käme. Zu dem sei die Orthese sehr groß und müsse stets über der Hose getragen werden.

Also blieben wir beim Thema X-Beine und Arthrose.

Schlussendlich wurde eine Knieorthese für mich angepasst.
In meinen Augen war auch diese ein ganz schönes Kaliber.

Ich trug sie auf dem Rückweg von der Praxis nach Hause, und verspürte sofort ein sicheres, „eingepacktes“ Gefühl.

Auch hatte ich das Empfinden nicht ganz so auf meinen rechten Fuß (wegen der Innenrotation) achten zu müssen.

Vielleicht war das nur ein subjektives Empfinden, aber es war so oder so ein positiver erster Eindruck.

So gigantisch sie auch sein mag, die Orthese kann ich sogar unter zwei Lagen im Winter tragen.

Auch wenn sie mir bereits ein gutes Gefühl gibt, so bin ich froh, dass es genügt die Orthese nach Bedarf zu tragen.

Es ist gut, dass ich diesen Schritt gegangen bin und nach Hilfe gefragt habe. Dennoch bin ich aktuell nicht bereit für neue, dauerhafte Hilfsmittel. Bin ich doch schließlich als Jugendliche von genau diesen erst mal weggekommen.

Und was bringt der Dezember jetzt noch so?
Hoffentlich ein paar weitere ruhige Tage.

Auch der Jahreswechsel wird dieses Mal weitaus ruhiger ausfallen: mit Tiefkühlpizza, Longdrinks, Filmen und Spielen.
Es würde mich nicht einmal mal wundern, wenn ich abends gar nicht recht auf die Uhr achten und damit die üblichen Anstoß-Vorbereitungen für Mitternacht versäumen würde.

Ich werde die Tage vor allem auch kulinarisch noch einmal etwas genießen, bevor ich wieder meine gängigen Essensroutinen etabliere.

In diesem Sinne: Prost Mahlzeit!